Das Technische Hilfswerk (THW) ist im In- und Ausland immer dann zur Stelle, wenn Hilfe mit schwerem Gerät und Technik notwendig ist. Die meisten THWler sind ehrenamtlich tätig. Es gibt aber auch knapp 900 hauptamtliche Kräfte. Zu den 82.000 ehrenamtliche Helfern zählen rund 15.000 Junghelfer der THW-Jugend zwischen zehn und 18 Jahren. Die THW-Minitruppe kann bereits ab sechs Jahren besucht werden.
Aufgaben vom THW
Das THW wurde am 22. August 1950 gegründet. Vorangliche Aufgabe war es damals die Zivilbevölkerung vor Kriegseinwirkung und deren Beseitigung auf nicht militärische Art und Weise zu schützen. Heute kommt das THW vor allem beim Zivilschutz zum Einsatz.
Hierzu besitzt das THW eine technische Ausrüstung, die je nach Einsatzgebieten variiert. Dazu zählen Gerätewagen, Mannschaftswagen aber auch Wechsellader, Fermeldewagen, LKWs, Bagger, Radlader, Gabelstabler und Boote. Desweiteren leistet das THW humanitäre Hilfe und bekämpft Katastrophen, Notfälle und Unglücke größeren Ausmaßes mit entsprechenden Geräten.
Wer kann beim THW mitmachen?
Jeder Technikbegeisterte der gerne anderen hilft, kann ehrenamtlich beim THW mitmachen. Kinder sollten für die Minitruppe mindestens sechs Jahre alt sein. In die Jugendgruppe werden Mädchen und Jungen ab zehn Jahren aufgenommen. Wer nicht an den Einsätzen teilnehmen möchte, der kann sich in der Unterhaltung des örtlichen THW-Stützpunktes, bei der Öffentlichkeitsarbeit oder der Wartung der Gerätschaften integrieren.
Während Ehrenamtliche, die sich bei der Erfüllung der Aufgaben des THW integrieren möchten eine entsprechende Ausbildung erhalten, ist für Helferinnen und Helfer, die nicht am Einsatz teilnehmen möchten, eine entsprechend niedrigschwellige Ausbildung vorgesehen. Kinder und Jugendliche werden in der Jugendgruppe spielerisch mit der Arbeit des THW vertraut gemacht. Mit 17 Jahren können sie in den aktiven Dienst übertreten.
Grundsätzliches
Anders als beispielsweise die Freiwillige Feuerwehr untersteht die "Blaue Feuerwehr" der Bundesbehörde des Bundesministerium des Inneren. Es gibt 8 Landesverbände, 66 Geschäftsstellen und 668 Ortsverbände. Fast in jeder größeren Stadt gibt es eine Ortsgruppe mit einem Ortsbeauftragten als Leiter.
Ausbildungsablauf
Wer sich für das THW entscheidet, der tritt in ein öffentlich rechtliches Dienstverhältnis ein und verpflichtet sich damit, die Aufgaben des THW zu erfüllen. Das Dienstverhältnis ist unbegrenzt. Zur Beendigung bedarf es einer schriftlichen Kündigung. Die Grundausbildung, um am Einsatzgeschehen teilzunehmen, erfolgt in den Ortsverbänden. Sie umfasst den Umgang mit der Ausrüstung und den technischen Geräten des THW und das Verhalten am Einsatzort und endet mit einer Prüfung.
Danach kann sich jeder Ehrenamtliche spezialisieren, um sich den einzelnen Fachgruppen anzuschließen. Die Fachausbildung erfolgt vor Ort und in der THW-Bundesschule. Auch die Führungskräfte werden an der Bundesschule ausgebildet. Wer im Ausland eingesetzt werden möchte, erhält spezielle Schulungen und wird in einer Datenbank erfasst, um gezielt verfügbar zu sein.
Kostenloser Führerschein
Damit die Einsatzfahrzeuge bewegt werden können, bietet das THW Ehrenamtlichen in der Fachausbildung die Möglichkeit, den LKW Führerschein C, C1 und höher zu erwerben. Voraussetzung ist allerdings ein Mindestalter von 21 Jahren. Ob die Kosten dafür ganz oder teileweise übernommen werden oder nicht, kann jeder Ortsverband selbst entscheiden. Der Ehrenamtliche muss sich danach verpflichten, danach mindestens fünf Jahre im THW mitzuarbeiten.
Vorteile beim Berufseinstieg
Wer sich im THW engagiert hat bei Bewerbungsgesprächen deutliche Vorteile: Der Arbeitgeber kann auf eine fundierte technische Ausbildung und neuste Kenntnisse in Erster Hilfe durch den THW zurückgreifen. Die Ausfallzeit, die durch einen Einsatz entsteht wird dem Arbeitgeber erstattet, sodass keine finanziellen Nachteile entstehen. Grundsätzlich ist es in jedem Beruf von Vorteil, Fähigkeiten wie teamfähigkeit, durchsetzungsstärke und soziale Kompetenzen nachweisen zu können.
Privilegien und Sonderstatus
Steht ein Einsatz an, dann ist der Arbeitgeber verpflichtet, den Ehrenamtlichen freizustellen. Berufstätige ehrenamtliche THWler erhalten einen Verdienstausfall für Einsätze, Schulungen und Weiterbildungen. Darüber hinaus gelten im Einsatzfall auf der Straße ähnliche Sonderregeln, wie bei der Feuerwehr auch ...
Abschließendes
Der THW wird oft umgangssprachlich als "Blaue Feuerwehr" bezeichnet, denn er ist immer zur Stelle wenn es brenzlig wird und steht der freiwilligen Feuerwehr in nichts nach! Das ehrenamtliche Engagement im Verein bringt nicht nur neue technische Kenntnisse und Fähigkeiten, sondern auch jede Menge Hochachtung in der Bevölkerung ein.